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nach Jerusalem.LYDDA. 2. Route. 141 20 Min. erreicht man, stets zwischen üppigen Aeckern, das Dorf
Safirîye (l.), in dem man ein altes Sariphaea (als Bischofssitz 536
bekannt) hat finden wollen. Von hier führt ein Weg nach Ramle,
dessen Thurm (S. 139) man auch bald darauf rechts erblickt. Im
Norden bemerkt man in der Ebene einige Dörfer: Kefr ʿAna, das
mit der alten Benjaminitenstadt Ono zu identificiren ist (I Chron.
8, 12; Neh. 11, 35), Yehûdîye, mehr gegen Osten Kefr Djenîs
und el-Kenîse (Kirche), auf den vorspringenden Ausläufern der
Hügel nördlich et-Tîre, Dêr Tarîf und Bêt Nebâla. Nach 35 Min.
gelangt man zu Cactushecken, die nach 17 Min. einer Oliven-
Waldung
Platz machen (Weg links lassen). Darauf kommt man zu
Grabsteinen und erreicht in 4 Minuten das Dorf Ludd (Lydda).

Historisches. Das alte Lôd war im nachexilischen Zeitalter ein von
Benjaminiten bewohnter Ort. In den späteren Schriften wird es häufiger
genannt, so auch Apostelg. 9, 32 als Ort, wo Petrus den Gichtbrüchigen
heilte. Obgleich durch Cestius Gallus zur Zeit Nero’s verbrannt, kommt es
doch bald wieder als Hauptstadt eines Bezirks von Judaea vor. Später
wurde es berühmt als Sitz einer rabbinischen Gelehrtenschule. Unter römi 
scher
[römi-scher]
Herrschaft trug es den Namen Diospolis, doch verlor sich der alte
Name nicht, wie wir aus den Verzeichnissen seiner Bischöfe wissen. 415 war
in Lydda eine Kirchenversammlung, vor welcher sich der Ketzer Pelagius
vertheidigte. Seit der Gründung von Ramle verlor Lydda an Bedeutung;
doch errichteten die Kreuzfahrer hier wieder einen Bischofssitz. Saladin
zerstörte Lydda vollständig 1191. Im Jahre 1271 wurde es von den Mon-
golen
verwüstet und ist seitdem zu keiner Blüthe mehr gelangt, obwohl
es auf der Strasse des Karawanenverkehrs zwischen Aegypten und Syrien
liegt, der noch heute seinen Weg zum grossen Theil über Lydda nimmt.

Die einzige Sehenswürdigkeit des Ortes ist die St. Georgs-
kirche
, im Süden des Städtchens. Sehr früh wird Lydda mit
dem heiligen Georg in Verbindung gebracht. In einer wohl-
verbürgten
mündlichen Ueberlieferung von Mohammed heisst es
aber auch, Jesus werde am jüngsten Tage den Antichrist vor
dem Thore von Ludd tödten. Man erinnere sich, dass auch
St. Georg der Drachentödter ist. Ueber seinem Grabe stand schon
in früher christlicher Zeit eine Kirche; die Kreuzfahrer fanden ein
prachtvolles Grabmal vor; die Kirche war zerstört worden. In
der Mitte des 14. Jahrh. wird wieder von einer Kirche berichtet.
Im Anfang des 15. Jahrh. lag die Kirche in Trümmern. Zwei
Jahrhunderte später wird die Erbauung einer Kirche in Lydda mit
einem Könige von England in Verbindung gebracht. Heute haben
sich die Griechen des Ueberrestes der Kirche bemächtigt und die-
selbe
vor einigen Jahren restaurirt. Die Kirche war breit und gross
und gleicht sehr der von Sebastîye (Samaria, S. 355). Sie hatte drei
Apsiden und ebenso drei Schiffe, von denen das mittlere höher
war als die anderen. Von der alten, wahrscheinlich Mitte des
12. Jahrh.
erbauten Kirche sind noch die Apsiden vorhanden, so-
wie
einige Bogen und Pilaster auf der Westseite. An den vier-
eckigen
Pfeilern des Schiffes sind Säulchen angebracht. Die
Restauration der Decke ist wenig geschmackvoll; die modernen
Pilaster sind von den alten auf den ersten Blick zu unterscheiden.
Auch die Krypta unter dem Altar ist restaurirt; wir wissen früh